Balatonfüred ist eine Kleinstadt mit 13.500 Einwohnern an der nördlichen Seite des Plattensees, die von Halden umgeben wird. Egal, wie der Besucher Balatonfüred annähert -mit der Bahn, auf der Autobahn oder auf dem Wasser-, wenn er in der Stadt ankommt, wird er sowohl die Vergangenheit, als auch die Gegenwart spüren. Zuerst sieht er die geographische Landschaft: von Norden die Berge, vom Süden den See, welcher schon seit Jahrhunderten die pannonische Heiterkeit ausstrahlt. Diese ist eine alte Siedlung, die schon im romanischen Alter bewohnt war, und in der der Besucher ständig in die Erinnerungen der Verganheit stolpert. Alte Wohnviertel, Gebäude, Kirchen, stimmungsvolle Weingärten, Parkanlagen und uralte Bäume grüßen den heutigen Menschen.
Sein Name wird zuerst im Bodenkataster der tihanyer Abtei in 1211 erwähnt. Auf dem Gebiet des heutigen Füred waren im Mittelalter mehrere Siedlungen. In erster Linie das heute noch lebendige Füred, das aber nur seit der Reformzeit eine größere Rolle hat. Südlich davon war Papsoka -welches ab dem 14. Jh. Siske genannt wird-, in einer kurzen Zeit wurde es mit Füred zusammengebaut. Südlich von Füred war der Kéki-Tal, der den Namen vom ehemaligen Kék Dorf bis heute bewahrt hat. Arács, das heute der nordöstliche Teil von Füred ist, war bis 1954 eine selbstsändige Gemeinde. Die südöstlich von Arács liegende Siedlung Magyaré wurde bis Ende des Mittelalters gleich mit Arács.
Die Lebensform und das Verhalten der Einwohner und Gäste von Füred wurden jederzeit von der historischen Tradition bestimmt. Sein Fremdenverkehr reicht bis zu Jahrhunderten zurück, und nachdem es in der ersten Hälfte der 1700-er Jahre als Heilurlaubsort erklärt worden ist, geriet er gleich in den Fokus des Landes. Seit 1971 ist es der erste Heilkurort unserer Heimat, und 'die Internationale Stadt der Trauben und des Weines'. (seit 1987)
Seine Gangbarkeit hat es seinem mediterranen Klima und seinen Sauerbrunnen zu verdanken. Heute wird das Wasser der Brunnen in der Staatlichen Herzklinik mit dem Ziel, zu heilen verwendet. Man kann das berühmte Sauerwasser von Füred bei dem Kossuth Brunnen, dem Berzsenyi Brunnen, dem Szekér Ernő Brunnen und dem Schneider Brunnen kosten. In der Herzklinik bekamen viele Herzkranke ihre Gesundheit zurück, unter ihnen auch der berühmte Nobelpreisträger, der indische Dichter Rabindranath Tagore, nach ihm wurde auch ein Parkweg am Ufer des Sees benannt.
Die Stadt ist unglaublich reich an historischen Gedänkstätten. Der größte Teil von diesen wurde verändert oder erneuert. Es kann vorkommen, dass sie heute eine andere Funktion haben als früher, aber sie gehören zur Kultur von Füred. Es sind zahlreiche solche namhafte Villen und Kurien in der Stadt zu finden, deren Besitzer zur Darstellung von Balatonfüred beigetragen haben und deren Ruf weit mit sich gebracht haben.
Das bauliche Meisterwerk des 18. Jahrhunderts ist der Nagyvendéglő. Das Staatliche Krankenhaus, der Brunnenhaus der Kossuth Lajos-Quelle, das größere Haus von Pálóczi Horváth Ádám und das Schloß von Széchenyi Ferenc bestimmen heute noch die Stimmung der Stadt.
Die Entwicklung von Balatonfüred begann in den 1800-er Jahren, in dem Reformzeitalter. Es wurde der beliebte Treffpunkt der Politiker und Künstler, seine historische und kulturelle Rolle war zu dieser Zeit am bedeutendsten. Aus dieser Zeit verfügt die Stadt über zahlreiche Denkmäler, bedeutende Gebäuden und Tradition: im Jahre 1825, im Horváth-Haus wurde hier der erste Anna-Ball veranstaltet.
Kisfaludy Sándor eröffnete von Spenden der Abtei und des Volkes im Jahre 1831 in Balatonfüred das erste Steintheater in Transdanubien, die Heimat der ungarischen Sprache, als die Amtssprache das Deutsch war. Die Stimmung des Reformzeitalters des historischen, unteren Stadtteils wird durch die Blaha Lujza Villa bereichert, wo die berühmte ungarische Primadonna der Jahrhundertwende, die Nachtigall der Nation ihre Sommerzeit 23 Jahre lang verbracht hat. Das Gebäude funktioniert heute als Hotel und Gasthaus. Der populäre Badearzt, Huray István, Besitzer der Huray-Häuser hatte hier ein Ferienhaus, doch unter den Ferienhäusern, die zu dieser Zeit gebaut wurden, wurde das Dőry-Ferienhaus das Schönste genannt, es lohnt sich, ihn zu betrachten. Ein rundes, ionisches Peristyl mit Kuppeldach steht am Treffpunkt der Jókai und der Blaha Lujza Straße. Der Kerektemplom (runde Kirche), dessen Pläne Fruhmann Antal gemacht hat, der das Bild des römischen Panteon als Grund genommen hat, wurde im Jahre 1850 gebaut. Die Jókai Villa ist im Jahre 1870 in früh-eklektischem Stil gebaut worden. Im Gebäude werden das Leben des größten Märchenerzählers und die Möbel der Villa durch eine ständige Ausstellung dargestellt.
Als die Schätze des oberen Stadtteils, wie auf die Ruhe der Stadt aufpassend, steigen die Reformierte Kirche, die Katholische Kirche und die neugebaute Evangelische Kirche in die Höhe.
Die heutige Altstadt -das alte Dorf und Balatonarács, das im Jahre 1954 auch angegliedert wurde- besitzt noch viele wertvolle Denkmäler. An beiden Seiten der Hauptstraße (Kossuth Straße), die in die Altstadt führt reihen sich einstöckige Gebäude und Geschoßbauten. In dem alten Dorf, das heute Altstadt genannt wird, bewahren die Gebäude, die auch mit Denktafeln versehen sind, die volkstümlichen Formen. Die Siske Straße ist der Teil der Altstadt, deren Ende schon im Wald endet, hier beginnt eine Spazierstraße, so ist sie ein wundervoller Ausflugs- und Spazierplatz von Balatonfüred.
Eins der bekanntesten Gebäuden in Füred ist die Gombás-Kurie. Die Mitglieder des Adeltums, die einen guten Geschmack hatten, bauten solche Kellerhütten in der Umgebung vom Plattensee, wo sie einen Teil des Jahres verbracht haben. In Balatonfüred, das vor Allem der beliebte Treffort von den Adeln in Zala war, standen viele Kellerhütten in der Nähe voneinander, die in älterem barockem oder in Zopfstil gebaut wurden und die der Gebirgslandschaft in Füred ein schönes Bild gemacht haben.